Hawaii. The big island.

 

Wir kommen in Kona, einem der zwei kleinen Flughäfen auf der grössten hawaiianischen Insel an. Der erste Eindruck ist ähnlich dem in Koh Samui. Ein komplett offenes Terminal in 3-Zimmer-Wohnungsgrösse. Nett.
Mit dem Shuttle-Bus werden wir vom “Terminal” zu Alamo gebracht wo wir unseren Ford Escape 4WD Midsize-SUV in Empfang nehmen. Man weiss ja nie wozu man den Allrad noch braucht. So wegen Vulkan und so und um an geheime versteckte Strände zu kommen. Lässt sich auf jeden Fall sehr geschmeidig fahren und röhrt auch schön.
Auf Big Island wohnen wir dank Hotwire in einer 3,5 Sterne Time-Sharing Anlage. Kona Coast Resort. Ein kleines Apartment von knapp 70m2, Schlafzimmer, vollausgestatte Küche mit Waschmaschine/Trockner und Spülmaschine (und auch so einem Häcksler in der Spüle – macht Spaaaaß), 2 Bädern, Wohn- und Esszimmer, Terrasse auf den Golfplatz plus Weber-Gasgrill. Nice. Hier haben wir auch an einem Socializing-Abend mit den anderen Timesharern teilgenommen. Ein wenig spooky (durch den Alleinunterhalter und die Tanzvorführungen), aber durch unsere Sitznachbarn (Carol und Marty aus Las Vegas) auch total nett und unterhaltsam.

Der Einkauf im Supermarkt hingegen ist nicht so nice. Die Lebenshaltungskosten hier sind ca. 50% höher als auf dem Festland. Unser Einkauf kostet kurz schlappe 150$, dafür sparen wir uns aber auch das Essen gehen die nächsten Tage und 12 Bier sowie eine Flasche Whiskey sind auch drin.

Big Island punktet durch seine unglaubliche Vielschichtigkeit. Wir sind so ziemlich jede Strasse die es hier auf der Insel gibt abgefahren und haben so viele verschiedene Vegetationen und Pflanzen in so kurzer Zeit gesehen. Wüstenartige Lavalandschaften, mexikoähnliche Steppen mit Kakteenfeldern, saftige Gegenden wie das Allgäu aussehen (komplett grün und bergig), Subtropisches wie in Tunesien, Tropisch wie auf Bali, dichte Regenwälder. Die Übergänge sind da auch teilweise sehr hart. Wie magische Grenzen, die vorgeben hier hat es so auszusehen und dahinter dann bitte Urwald. Wirklich faszinierend.
Die totale Faszination strahlen aber natürlich die Vulkane hier aus. 2 Tage haben wir mit dem Erforschen der Vulkanlandschaften verbracht. Ein Tag im Volcano National Park, und den zweiten Tag um an die aktuell ins Meer fliessende Lava zu kommen.

Um an die fliessende Lava zu kommen fährt man den Highway 130 bis ganz in den Süden bis er praktisch aufhört und man an einem Schildermeer steht. Von 5pm bis 8pm darf man da wohl reinfahren. Rechts neben dran stehen Schilder mit Trespassing forbidden – Violaters will be arrested. Hmm. Ahha. Was denn nun? Ist ja jetzt erst 2 Uhr nachmittags. Reinfahren oder nicht? Während wir unsicher vor dem Schild stehen und uns gefragt haben ob wir da jetzt reinfahren sollen, kommt ein schlacksiger Hippie-Typ mit seiner kleinen Tochter (geschätzte 2 Jahre alt) aus dem Gebiet rausgefahren. Der sieht uns, hält und bietet uns an uns da reinzuführen. Alles klar. Dann mal los. Man fährt ca. 5 Minuten auf einem mehr als provisorischen Weg durch erkaltete Lavafelder, bis vor einem einfach alles aufhört. Noch 5 Minuten mit Steve durch das Lavafeld gelaufen und bang, vor uns kriecht ganz langsam die Lava Richtung Meer. Keinen halben Meter vor uns. Und der Typ steht da mit seiner Tochter auf dem Arm und hat Flip-Flops an. Also der Boden war warm bis elend heiss und wir hatten Wanderschuhe an, und er steht da mit seinen Flip-Flops. Während wir anfangen Fotos zu machen, kommt von hinten mit Megaphon schon ein Park-Ranger und treibt uns wieder zu den Autos. Wir sollen gefälligst um 5 wiederkommen. Dann gibts auch Absperrungen und man sieht wo wirklich noch alles glüht und man steht nicht aus Versehen mit einem Fuss drin.
Unser “Guide” verdient sich wohl tagsüber ein paar Dollar damit Touris wie uns schon mittags reinzubringen, halt immer bis ein Park Ranger ihn sieht und wieder vertreibt. Somit ist dann unsere mit Steve ausgemachte Wanderung runter Richtung Meer, wo die Lava wirklich ins Meer fliesst, gestorben.

Wir kommen am nächsten Tag wieder um diesmal den ganz offziellen Weg zu gehen und um 5 nachmittags “geführt” von Park Rangern die Lava bei Dämmerung zu sehen und auch die Stelle zu sehen woe diese ins Meer fliesst. Nun ist alles abgesperrt und ca. 40 Park Ranger sichern das Gebiet ab. Dort wo wir einen Tag vorher noch standen steht jetzt schon neue glühende Lava und kriecht unerbittlich Richtung Meer. In der Dämmerung sieht man nun auch wo das Feld überall noch glüht. Unglaublich.
Nach einer 20 Minuten Wanderung über einen markierten Trail kommen wir an eine vorgelagerte Stelle am Meer, von der man aktuell die ins Meer fliessende Lava sehen kann. Episch. Unglaublicher Anblick. Wir sitzen hier ca. 1,5 Stunden und schauen dem Feuerwerk einfach nur zu. Die Geräuschkulisse ist phänomenal. Es kracht und donnert, und unter uns tobt das Meer.

Aloha mahalo von einer richtig faszinierenden Insel.

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