Weiterfahrt nach San Diego. Eigentlich nichts spannendes passiert auf der Fahrt dorthin. Ja bis der Tank fast leer war und man notgedrungen vom Highway runter ist und im Nichts an eine gottverlassene Tankstelle fährt und Madame ein Schild mit Ghosttown in 3 Meilen sieht. Alles klar. Sehen wir uns also ein Ghosttown an. Ist dann ungefähr in der Liga der Portobello Road in London. Vor dir war noch nie ein Tourist hier, geschweige denn dass sie dorthin in vollen Busladungen hingefahren werden. Calico. Nach dem Bezahlen der Eintrittsgebühr gehts auf einen Parkplatz der hier auch an nem Football-Stadion sein könnte.
Im Ghosttown an sich spricht man dann eher deutsch. Von den 7 Bussen die grad da sind, müssen geschätzte 3-4 mit german krauts besetzt sein.
Calico an sich war wohl während des Silberrauschs Anfang des Jahrhunderts ein Boomtown in Kalifornien und hatte zeitweise 5000 EInwohner. Nach dem die letzten Bewohner 1981 den Ort verlassen haben, wurde der Ort zur Touristenattraktion wieder aufgemöbelt. Das heisst hier, dass in jedes Haus ein anderer Souvenirladen/ Popcornladen reinkommt. Ganz nett anzusehen der Ort aber auch relativ unspannend. Bei ca 42° C flüchten wir dann zur Begehung der Mine. Klingt aufregend. Ist es nicht..
Nach Calico, sind wir dann direkt nach San Diego. Hotel und Viertel (Gaslamp Quarter) gefallen uns direkt und gegen Abend erkunden wir erstmal das Viertel und die Marina. Am Abend gönnen wir uns dann (Recherche übers Internet) in einem der besseren Steakhäuser des Gaslamp ein unglaublich leckeres Stück Fleisch und Jakobsmuscheln. George´s on Fifth hiess der Laden.
Am nächsten Tag erkunden wir erstmal Coronado, eine kleine, San Diego vorgelagerte Insel und verbringen dort ein wenig Zeit am Strand und lernen auch gleich wie kalt der Pazifik ist. Unser Vorhaben Surfen zu gehen, legen wir somit erst mal auf Eis. Ohne Shorty geht hier nichts! Mittagessen im Big Kitchen. Eins der besten Chillis unseres Lebens. Danach Balboa Park, Mission und Pacific Beach.
Die Stadt macht einen unglaublichen relaxten Eindruck. Sogar die “Homeless” scheinen hier ein wenig entspannter zu sein als in New York oder Vegas. Die Stadt zieht uns in ihren Bann. Man kann sich sogar auf Anhieb vorstellen hier einige Zeit seines Lebens zu verbringen. Das Klima, der Pazifik vor der Tür und vor allem die kleinen Städtchen nördlich von San Diego machen Lust auf ein Leben hier.
Am letzten Abend in San Diego haben wir uns noch in die Niederungen der amerikanischen Esskultur gewagt. Maccaroni with cheese und Corndogs. Geht für einen Käsespätzle verwöhnten Gaumen irgendwie gar nicht die Maccaronis. Corndog ist interessant. Erstens am Stiel, Zweitens die Süsse durch die Cornpanade, aber Würste können die irgendwie nicht hier.
L.A. und Santa Monica haben wir auf Grund des aktuellen Wetters (Hitzewelle mit über 40° Grad, da der Wind aus der Wüste kommt), um einen Tag gekürzt. Am ersten Tag stand Santa Monica auf dem Programm. Pier, Muscle Beach (da darf ich ja nicht fehlen), und ein wenig an der Promenade chillen. Ganz nice aber alles ein wenig zu künstlich. Überall Sixpacks, fake boobs, Blender und Selbstdarsteller. Hat leider nicht das Feeling von San Diego.
Den zweiten Tag verbringen wir in L.A., also im Auto. Wir fahren in Hollywood rum, Bel Air, Beverly Hills, fahren den Mulholland Drive rauf und runter und gehen auf Grund der Hitze relativ früh in unser 4* Design-Hotel in Westwood. Hotel Palomar, ein Jahr alt und nett durchgestylt. Bademäntel im Zebra und Leoparden-Look. Mit Schlangenleder bezogene Möbel, Felldecken auf dem Bett. Danke an Oli und Markus hierfür. Wir nehmen hier die Wine-Happyhour plus Käseteller mit und verbringen den Abend am Pool (mit kleinem Kamin, falls es einen fröstelt bei 35° Grad). Eigentlich wollten wir abends noch rumfahren und L.A. Nightshots machen, aber mit Alkohol im Blut lasse ich das hier lieber.
Am dritten Tag gehts über den Sunset-Boulevard und Rodeo Drive (unspannend) in die Universal City zu den (ratet mal) Universal Studios. Geiler shice. Die Fahrgeschäfte machen richtig Spass. vor allem der Simpsons-Ride und die 3D-Shrek Geschichte sind der Kracher. Die 45min (schon die Hitzewelle erwähnt?) Studio-Tour ist an Unspannung nicht zu überbieten. Man fährt zwischen Lagerhallen rum (die Studios) und man kriegt gesagt was sich dahinter befinden könnte. Zwischendurch fährt man durch Aussenkulissen und darf erahnen, dass dahinten gerade Desperate Housewives gedreht wird. Ganz lustig ist noch die Waterworld Show, nicht so sehr wegen der Show, sondern wegen der Splash-Zones, in denen eigentlich jeder bis auf die Unterbuxe nass wird. Die Darsteller machen sich neben den Stunts einen Spass draus mit ihren Jetskis wirklich das Maximum an Leuten nass zu spritzen.
L.A. ist irgendwie nicht greifbar für uns. zu gross. zu viel. bestimmt eine unglaubliche Stadt wenn man weiss wo man wann hinmuss bzw. wenn man das nötige Kleingeld hat. Hollywood und das dortgenerierte Geld beherrschen die Stadt. Die Dichte an deutschen Autos ist unglaublich. Die Stadt ist wohl Traum und Alptraum zugleich und eigentlich nur eine Fabrik. Auf den Bergen sitzt das grosse Geld hinter hohen Mauern in einer Parallelwelt und beobachtet unten im Tal die kleinen Ameisen wie sie ihr Tagwerk verrichten. Aber wahrscheinlich bietet die Stadt durch das ganze Geld was hier verteilt wird auch unglaubliche Chancen den amerikanischen Traum zu verwirklichen und natürlich auch die Chance hier komplett zu zerbrechen.